Emil Zopfi

Emil Zopfi, geboren am 4. 1. 1943 in Wald, aufgewachsen in Gibswil im Zürcher Oberland als Sohn einer Textilarbeiterfamilie. 1958–1963 Laufbursche und Lehre als Fernmelde- und Elektronikapparatemonteur, 1964–1967 Studium der Elektrotechnik in Winterthur, 1967–1969 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für physikalische Chemie der ETH in Zürich, 1969–1973 Programmierer und Systemingenieur. 1973 Italienaufenthalt und erste Manuskripte. 1974–1979 Teilzeitarbeit als Entwicklungsingenieur, daneben Arbeit als Schriftsteller in der Werkstatt schreibender Arbeiter. 1979/1980 Italienaufenthalt, seit 1981 freier Schriftsteller und Tätigkeit in der Erwachsenenbildung. 1986 Gründung einer Schreibwerkstatt zusammen mit seiner Frau Christa Zopfi, 1987 Wahl zum Erwachsenenbildner an der Berufsschule für Weiterbildung des Kantons Glarus. Ab 1994 ausschließlich freischaffend, 1996 Werk­semester in London, 1999 im International Writing Program der University of Iowa (USA). Zopfi lebt in Obstalden im Kanton Glarus. Homepage: www.zopfi.ch.

*  4. Januar 1943

von Jürgen Egyptien

Essay

In seinem „Diskurs in der Enge“ aus dem Jahre 1970 konstatierte Paul Nizon: „Zu den Grundbedingungen des Schweizer Künstlers gehört die Enge und was sie bewirkt: die Flucht.“ In der Tat scheint sich Nizons Diktum auch zur Kennzeichnung von Zopfis Werk zu eignen. Die Erfahrung dieses konstitutiven Spannungsverhältnisses reicht bei ihm bis in seine Jugend hinab und fand ihre erste, quasi vorkünstlerische Ventilierung in alpinen Neigungen. In ...